CALANDO – Ein digitaler Pflegedienst

Die Digitalisierung ist in aller Munde und auch in der Pflege soll möglichst viel digital ablaufen. Dabei gibt es vieles, was gut funktioniert. Manches stellt sich aber auch als weniger praktikabel heraus. Welche Ding das sind, möchten wir euch in diesem Blogbeitrag verraten.

Als das Handy zu uns kam

Mit der Umstellung der Software vor etwas mehr als drei Jahren, hielten auch die Handys bei uns im Calando Pflegedienst in Dresden Einzug. Vorher haben wir uns die Tourenpläne ausgedruckt und sind dann mit den Zetteln zu den Klienten gefahren. Für die Umwelt war das natürlich alles andere als gut. Denn unser Papierverbrauch war enorm.

Heute können die Mitarbeiter*innen über die Handys bequem erfassen, wann sie beim Klienten ankommen und wann sie sich dort wieder verabschieden. Dies stellt sogleich auch eine gute Zeiterfassung aller Pfleger und Pflegerinnen in unserem ambulanten Pflegedienst dar.

Unsere Handys geben uns außerdem die Möglichkeit, die Vitalwerte zu erfassen. Zu den Vitalwerten zählen: Gewicht, Blutdruck, Puls und auch aktuelle Blutzuckerwerte. Auch können wir damit Änderungen oder Auffälligkeiten im Pflegeablauf festhalten, auswerten und anpassen. Die Daten werden später synchronisiert und damit direkt in unser System eingepflegt.

Sandra und Heike holen sich – wie alle stets vor der Fahrt zum Klienten – ihre Handys.
Tschüss, Klientenmappe!

Aktuell arbeiten wir daran, dass die Klientenmappen vor Ort entschlackt werden. In den Klientenmappen befinden sich Stammdaten des Klienten, unsere Leistungsnachweise, aktuelle Verordnungen, Arztberichte und die Pflegedokumentation zum Klienten. Diese Mappen sind aktuell noch nicht papierlos. Das unnötige Papier werden wir nun im nächsten Schritt reduzieren.

Doch wir möchten nicht nur unnötiges Papier reduzieren. Durch das zusätzliche Papier entstehen auch unnötige Dopplungen. So steht die Information sowohl in der Mappe und wird auch über das Handy eingetragen. Dies verursacht doppelte Arbeit und kostet zusätzliche Zeit. Und das möchten wir natürlich vermeiden. 

Im schlimmsten Fall stimmen die Doppelungen nicht überein. Oder es gehen durch die Doppelungen Informationen verloren. Auch das wird durch die digitale Umstellung optimiert. So schreitet die Digitalisierung im Calando Pflegedienst mit großen Schritten voran. Und das Schöne: Alle Mitarbeiter*innen ziehen mit!

Optimierungsbedarf bei den Krankenkassen

Wo die digitale Umstellung auf der einen Seite gut gelingt, holpert es auf der anderen Seite noch etwas. Ein Beispiel für aktuelle Herausforderungen sind unsere Leistungsnachweise. Diese senden wir Ende des Monats in Form von jeder Menge Papier an die Krankenkassen. Der unnötige Druck des vielen Papiers tut uns immer wieder leid.

Einfacher wäre es, wenn man die Daten per Mail oder über einen sicheren Server senden könnte. Auch der Weg der Verordnung vom Arzt über den Klienten bis zu uns ist steinig und papierreich. An dieser Stelle hoffen wir auf eine baldige Lösung. Doch wir sind optimistisch! Denn die ersten Krankenkassen haben schon gute Ansätze. Ein schönes Beispiel dafür sind die E-Rezepte.

E-Rezepte sparen Papier und funktionieren wie folgt: Der oder die Versicherte erhält das Rezept digital auf seinem bzw. ihrem Handy und kann damit in jede Apotheke gehen. Das E-Rezept kann auch an die Apotheke gesendet werden, sodass das Medikament direkt nach Hause geliefert wird. So reduzieren sich auch für immobile Patienten Stress und Aufwand.

Unser ambulanter Pflegedienst in Dresden fährt digital voraus.
Akku leer und weitere Hindernisse

So toll wir die Handys auch finden, so schwierig ist manchmal die Handhabung für ältere Mitarbeiter*innen. Diese Herausforderung lösen wir aktuell mit viel Geduld, jeder Menge Übung und ständiger Routine.

Der Datenschutz spielt natürlich auch bei uns im Calando Pflegedienst in Dresden eine wichtige Rolle. Bevor wir etwas wirklich speichern, bedarf es zuvor einige Bestätigungen und Genehmigungen. Aber auch hier fahren wir gern den sicheren Weg.

Akku leer! Wer kennt es nicht? Wenn das Handy nicht mehr möchte, können wir natürlich auch keine Daten mehr eingeben. Also laden wir die Handys ab und an direkt über die Verbindung zum Auto. Auch ist die Nutzung von Power Banks in der Planung.

Gleiches gilt für instabile Internetverbindungen oder Funklöcher. Doch auch hier kennen wir inzwischen die unerreichbaren Gegenden und freuen uns, doch noch die Mappe beim Klienten vor Ort zu haben.

Unser Fazit: Digitalisierung ist ein MUSS! Auch in der Pflege! Und so haben wir als ambulanter Pflegedienst schon frühzeitig mit der Umstellung begonnen. Gewiss dauert es seine Zeit, bis alle Prozesse digital abbildbar sind. Auch ist es unabdingbar, dass das komplette Team in den Prozess hin zu einem digitalen Pflegedienst mit einbezogen wird. 

So freuen wir uns über jeden digitalen Schritt, der uns die Arbeit im Team, mit den Klienten und auch den Krankenkassen erleichtert. 

Fotos: Michael Lukas / LUKASFOTO