Über Führungsstil, Mitarbeiterzufriedenheit und lächelnde Klienten 

„Ich wollte von der Verwaltung hin zu einem tieferen Einblick in die tatsächliche Pflegetätigkeit.“ – Sonja ist seit dem 4. Januar 2016 bei uns. Sie unterstützt uns seither bei der Planung und Verwaltung unseres Pflegedienstes. In 5 Jahren Calando hat sie einiges erlebt und eine tolle Entwicklung durchgemacht. Was uns am meisten beeindruckt, ist ihre Entscheidung und der Wunsch einen intensiveren Einblick in die Tätigkeit als Pflegerin zu bekommen. Wie die Calando Pflegedienst GmbH diesem Wunsch nachgekommen ist und wie sich ihr Arbeitsalltag nun verändert hat, lest ihr in diesem Interview mit Sonja.

Liebe Sonja, schön, dass du dir die Zeit nimmst. Vor 5 Jahren hat alles begonnen. Kannst du dich noch an die Anfänge erinnern?

Ja, ich erinnere mich noch sehr genau an die Details. Durch eine enge Familienangehörige bin ich auf die Annonce in der sächsischen Zeitung gestoßen. Kurz darauf begann alles mit einem spontanen, sehr lockeren Vorstellungsgespräch am 10.12.2015 um 16 Uhr. Drei Wochen später durfte ich am 04.01.2016 meinen ersten Tag beim Calando Pflegedienst in Dresden beginnen.

Sonja Frank zu Beginn ihrer Tätigkeit beim Calando Pflegedienst in Dresden.
Das ging ja fix. Wie waren die ersten Tage im ambulanten Pflegedienst bei Calando in Dresden?

Ich wurde mit einer Tasse Tee und einem großen Einarbeitungsordner begrüßt. Die erste Zeit war eine große Umgewöhnung für mich. Denn es war so vieles anders als ich es zuvor kennen gelernt hatte.

Doch der antiautoritäre Führungsstil von Herrn Quaas tat mir persönlich gut. Ich konnte mich sehr gut damit identifizieren und habe schnell einen Platz in diesem sehr harmonischen Team gefunden.

Harmonisches Team – das klingt gut! Konntest du dich ähnlich schnell an die neuen Aufgaben gewöhnen?

Geholfen hat mir, dass ich in den ersten 18 Monaten zu verschiedenen Weiter- und Fortbildungen nach Leipzig, Nürnberg oder auch Dresden durfte. 

Dadurch konnte ich eigenständig verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen. Dazu zählten die Erfassung der Tourendaten, die Abrechnung der Arbeitszeiten der MitarbeiterInnen sowie Zuarbeiten für die Lohnabrechnung und die Einführung einer neuen Software.

Sonja und Liska sind Assistentinnen der Geschäftsführung. (Foto: Sonja Frank)
Sonja und Liska sind Assistentinnen der Geschäftsführung. (Foto: Sonja Frank)
Das klingt spannend. Welche anderen Besonderheiten oder Dinge schätzt du am Calando Pflegedienst besonders?

Ich sehe mehr und mehr Vorteile in einem kleineren Team. Ich habe viele Kollegen und Kolleginnen schätzen gelernt und auch privat freundschaftlichen Kontakt aufbauen dürfen.

Außerdem empfinde ich weniger Wochenarbeitsstunden als sehr vorteilhaft. Somit kann ich meine Zeit für Familie und Hobbys ganz individuell nach meinen Wünschen und Bedürfnissen gestalten.

Also würdest du sagen, dass die Pflegetätigkeit auch gut mit der Familie zu vereinbaren ist?

…mit meinen Büroarbeitszeiten definitiv. Und als Pfleger bzw. Pflegerin bedarf es etwas an organisatorischen Fähigkeiten. Aber alles ist machbar! 

Das durfte ich auch während meiner Elternzeit erfahren. Von August 2017 bis November 2018 befand ich mich mit meinem 2. Kind in der Babypause. In dieser Zeit hatte ich dennoch oft Verbindung zu meinen Kollegen und Kolleginnen. Ich durfte auch weiterhin am Sommerfest teilnehmen und wurde selbst für ein Teamessen zum Griechen eingeladen.

Das klingt, als würde Mitarbeiterzufriedenheit im Calando Pflegedienst sehr groß geschrieben werden. Wie ging es nach deiner Elternzeit weiter?

Die Zufriedenheit der MitarbeiterInnen in unserem ambulanten Pflegedienst wird definitiv groß geschrieben. Das merkte ich auch sofort nach meiner Rückkehr im November 2018. Von Tag 1 an habe ich mich nach einer kurzen Einarbeitungszeit wieder sehr willkommen und geschätzt gefühlt.

Das ist schön zu hören. 2019 seid ihr mit dem Pflegedienst in ein neues Büro in Dresden gezogen. Wie war das für dich?

Richtig! Im Frühling 2019 begann für den Umzug die Planung und Organisation. Nebenbei sind wir auch privat umgezogen und feierten die Schuleinführung meiner 1. Tochter – ein ereignisreiches Jahr also!

Im Herbst 2019 wurde es etwas ruhiger und ich konnte mich neuen Aufgaben widmen. In dieser Zeit ist auch der Wunsch nach einem intensiveren Einblick in die Pflegetätigkeiten entstanden.

Unser Team vom Calando Pflegedienst in Dresden
Wow, vom Schreibtisch in den Pflegealltag sozusagen! Wie gestaltete sich dieser Prozess?

Bis dahin war ich mit Verwaltungsaufgaben vertraut, konnte und durfte aber hin und wieder einen Klienten zum Arzt begleiten oder eine Verhinderungspflege übernehmen. Das hat mir immer sehr viel Freude bereitet.

Im Frühling 2020 hatte uns dann die 1. Corona-Welle alle vor große Herausforderungen gestellt – beruflich wie privat. Dennoch nutzte ich den Sommer 2020, um meinen Wunsch – eine kleine Pflegeausbildung – in die Tat umzusetzen.

Eine Pflegeausbildung in Zeiten von Corona!? Ist solch eine Umschulung denn so einfach möglich?

Prinzipiell gibt es viele Möglichkeiten zur Umschulung oder Fortbildung im Bereich der Pflege. Bei mir lief es über ein 4-wöchiges, theoretisches Online-Seminar. Anschließend musste ich 20 praktische Stunden begleiteten sowie eine Prüfung ablegen. Seit Juli 2020 darf ich nun selbstständig Behandlungs- und Grundpflegen durchführen. Das ist wirklich toll!

Also würdest du jedem bzw. jeder den Einstieg in die Pflege – vielleicht auch als Quereinstieg – empfehlen?

Definitiv! Besonders weil ich in dieser Zeit auch viel über mich selbst gelernt habe. Ich habe Herausforderungen gemeistert, wenn auch der private Familienalltag etwas auf den Kopf gestellt wurde: Die letzten 4,5 Jahre waren meine Familie und ich an geregelte Büroarbeitszeiten gewöhnt. Es erfordert nun enge Absprachen zwischen meinem Mann und mir. Gerade in der Zeit von Homeschooling und Notbetreuung ist dies manchmal eine sehr große Hürde. Aber bisher konnten wir gemeinsam alles sehr gut meistern. 

Und was gefällt dir besonders an der Tätigkeit als Pflegerin? Hast du Lieblingsaufgaben?

Zu meinen Lieblingsaufgaben zählen unter anderem die „Spielestunden“ mit Klienten oder Spaziergänge im Rahmen der Verhinderungspflege.

Ich denke mir auch gern eine Kleinigkeit für die Arbeit bei den Klienten vor Ort aus. Ich habe zu den Betreuungsstunden Spiele aus meinem privaten Haushalt mitgebracht. In der Weihnachtszeit habe ich weihnachtliche Ohrringe getragen oder mir an meinem letzten Tourdienst vor dem Jahreswechsel einen glitzernden Haarreifen aufgesetzt. Solche Kleinigkeiten bringen die Klienten zum Lächeln, was mich wiederum sehr freut.

Parallel bin ich ja weiterhin in der Verwaltung als Assistenz der Geschäftsführung tätig. Hier bereite ich sehr gern die Zuarbeiten zum Lohn vor oder erstelle Serienbriefe.

Du hast ja wirklich einige Freiheiten und kannst dich sogar kreativ ausleben. Was schätzt du sonst noch an deinem Arbeitgeber?

Die Stimmung und Kommunikation im Team untereinander als auch in der Führungsebene empfinde ich als sehr schön und angenehm. Wir respektieren, fördern und fordern uns gegenseitig. Wir lernen voneinander und miteinander. Als Team sind wir 2019 sowie 2020 bei der REWE-Challenge gestartet, waren im SuperFly oder auch in einem Escape-Room. Diese Events bringt das Team zusammen und stärken uns untereinander.

Aktuell gibt es eine interne Schrittzähler-Challenge. Es geht darum, in einem definierten Zeitraum die meisten Schritte zu sammeln. Mit solchen innovativen und individuellen Ideen kann jedes Teammitglied seine persönliche Note einbringen.

Sonja beim Calando Pflegedienst heute…
…5 Jahre – eine tolle Zeit!

 

 

 

 

Klingt nach einem tollen Job und Arbeitsalltag! Was wünschst du dir für Calando und die Pflegebranche? Und was sind deine ganz persönlichen Wünsche?

Ich wünsche mir bessere Chancen für die ambulante Pflege im Hinblick auf ein oder zwei weitere liebe und emphatische Kollegen oder Kolleginnen. Es ist schade, dass die häusliche Pflege eher weniger Anklang im Bewerbungswesen findet. Gleichzeitig wünsche ich mir Wertschätzung und Dankbarkeit für die „kleinen Dingen“ im Team und unter den Kollegen bzw. Kolleginnen.

Für mich persönlich wünsche ich mir die Aussicht auf mehr Wissen. Das heißt, ich erhoffe mir eine Chance auf eine Ausbildung zur Pflegefachfrau. Dafür wünsche ich mir hin und wieder mehr Selbstvertrauen, Mut und Stärke auch für diese Wünsche und Ziele einzustehen.

Zum Thema „Wünsche“ eine letzte Frage: Wo siehst du dich in 5 Jahren?

In 5 Jahren möchte ich eine fachlich gute Arbeit in der Pflege leisten. Ich möchte mit Begeisterung und Spaß arbeiten. Ich möchte die Menschen in meinem Umfeld erfreuen und zum Lachen bringen. 

Was für ein Schlusswort! Ich denke, schon mit diesem Interview wirst du einige zum Lachen bringen… Danke dafür, liebe Sonja, und weiterhin alles Gute dir, deiner Familie und deinem Calando-Team!